Kruså
Kruså oder Deutsch 'Krusau' ist Name der Aue, die in die Flensburger Förde mündet, und Name des Ortes mit dem östlichesten Grenzübergang am Festland. Die Grenze hier, mitten durch das Herzogtum Schleswig, ist eine bisher einmalige Geschichte in der Welt. Sie ist nämlich mit Hilfe einer Volksabstimmung gezogen worden. 1920 durfte ein Teil der Bewohner des Herzogtums Schleswig abstimmen, ob sie zu Deutschland oder Dänemark gehören wollten.Die Kriege im 19. Jahrhundert zwischen Dänemark und Preussen/Österreich haben um das Land 'meerumschlungen' mit weltkriegähnlichen Kämpfen die Größe Dänemarks auf das kleinste Areal beschnitten. Auf der Karte wird deutlich, wie das Land aufgeteilt war.
Der Ort Krusau hat erst ab 1920 Bedeutung gehabt, als hauptsächlicher Grenzübergang nach Dänemark.
Der Gendarmenpfad
Die Spuren des fast vergessenen Krieges, die der Historiker Tom Buk-Swienty in seinem Buch Schlachtbank Düppel wiederbelebt, sind hier auch deutlich. Man kann sich diese Geschichte in etwa 5 Tagen über 75 km erwandern.Auf der Homepage Gendarmenpfad ist die Route ausführlich auf Deutsch beschrieben. Der Gendarmenpfad wurde noch bis 1958 vom Militär patrouliert. Die Strecke beginnt in Padborg (Pattburg) und in Krusau kann man sie an der Straße Skrænten finden. Sie führt an der Flensburger Förde von Pattburg bis nach Skovby auf Alsen.
Das Tunneltal
Wo die Flensburger Förde endet, beginnt das Krusauer Tunneltal. Etwa 7½ km von Padburg bis zur Flensburger Förde schlängelt sich die Krusaue zwischen steilen Hängen, an denne zahlreiche Quellen entspringen. In diesem feuchten, nährstoffreichen Talboden sind Erlenbruch und Weidengebüsche zu Hause. Teilweise bildet die Aue den Grenzverlauf.Das INTERREG Projekt Krusau Tunneltal hat von 2003-2006 Hilfe geleistet durch Naturschutz. Die Projektergebnisse sind:
- Die typische Tunneltallandschaft konnte erhalten und entwickelt werden
- Die Wasserqualität konnte verbessert und die Nährstoffeinträge in Seen und Wasserläufe minimiert werden
- Ein neuer Umlauf und eine Fischtreppe machen die Krusau wieder für Fische und Kleintiere passierbar
- Neue Biotope wie Laichtümpel wurden geschaffen
- Das Wanderwegnetz und die Besucherinformation wurde verbessert, Naturerlebnis-möglichkeiten wurden geschaffen
Pornographie
Als Dänemark Pornographie am 1.7.1969 legalisierte, entstanden im Nu viele Sexshops in ganz Dänemark, da Pornographie im umliegenden Ausland illegal war. Touristen kamen neugierig in die Geschäfte und die Industrie mit dem Sex war ein gutes Geschäft bis 1993, wo sich der Markt ins Internet verschob. Nur wenige der vielen Sexshops in Kruså haben die digitale Konkurrenz überlebt.Ein Kuriosum in der Pornofreiheit ist das Gesetz des Pflichtexemplars. Seit dem 17. juli 1697 unter Christian V. muss ein Exemplar von jedem gedruckten Werk in Dänemark an die königliche Bibliothek abgeliefert werden. Man kann sich also dort alle Pornohefte und -bücher gratis anschauen.
Quellen
https://naturstyrelsen.dk/publikationer/2009/mar/krusaa-tunneldal/
https://www.fredninger.dk/fredning/krusaa-tunneldal/
Rasmussen, Søren Hein - Fri porno, Aarhus Universitetsforlag, 2017
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