Henne
Im Sprengel Henne gibt es den Bahnhofsort Henne, den Kirchort Henne und den Strandort Hennestrand. Der Sprengel bot in den vergangenen Jahrhunderten nur wenigen Einwohnern ein Auskommen. Ab 1935 gab es ein Badehotel an der Henne Mølleå (Mühlenaue), womit der Tourismus Einzug hielt. Ab den 1960ern, als der Tourismus die Sommerhäuser an der Nordsee entdeckte, gab es ein sicheres Einkommen.
Die Bevölkerung war:
- 1801 - 626 Personen
- 1850 - 842 Personen
- 1901 - 972 Personen
- 1925 - 1.069 Personen
1919 wurde der Sprengel mit 7.831 ha bemessen. 225 ha waren mit Roggen bepflanzt, 85 ha mit Gerste, 306 ha mit Hafer, 92 ha mit Saatkorn, 100 ha mit Kartoffeln, 221 ha mit Futterrüben, 10 ha lagen brach, 2.268 ha waren Grünfutter, bzw. Wiesen zum Grasen, 52 ha. waren Gärten, 35 ha Torfmoor, 1.835 ha Wald, 1.070 ha Heidelandschaft, 837 ha Dünen und steiniger Boden und 546 ha Wasserareal.
Die Kirche
Am Strandvejen 238, 6854 Henne ist die Kirche, mit einem alten Gasthof als Nachbarn.Die Kirche ist werktags von 8-16 Uhr geöffnet.
Sie ist dem Sankt Nikolaus geweiht und stammt aus der Romanik (in Dänemark von etwa 1050 - 1240). Sie ist wahrscheinlich vor 1200 erbaut worden in Verbindung mit dem bischhöflichen Gut Hennegård. Um 1300 ist die Kirche nach Osten und Westen erweitert worden. Es gibt reiche Ausstattung, u.a. eine seltene Kruzifixgruppe von 1250, einen gotischen Schrankaltar von 1500, der 1620 erweitert wurde. Aus 1500 stammen auch 2 Seitenaltartafeln, Maria mit dem Kind und Sankt Nikolaus. Die Kanzel ist von 1573 und die Pulpitur von 1776. Die Glocke ist von 1444 mit Minuskelinschrift.
1 - Blåbjerg. Der 64 Meter hohe Hügel. Früher konnte er als Seezeichen benutzt werden.
2 - Henne Kirkeby. Die Kirche enthält kunstvolle Schnitzereien. Neben der Kirke liegt der 200 Jahre alte Kro mit Reetdach.
3 - Kløvbakken. Vom großen Rastplatz überschaut man den Fiil See.
Blåbjerg - Kærgård Plantage - Løvklitterne
Nirgendwo entlang der dänischen Nordseeküste sind die Dünen höher als in diesem Gebiet. Hier breiten sich die Dünen über die alte Endmoräne aus. Lange Zeit konnte der Wind den Sand nur im nächsten Küstenbereich verschieben. Aber das vermehrte Grasen der Rinder seit dem Mittelalter, vermehrtes Abholzen von Wald und Dickicht ließ die Sandflucht zunehmen. Damit wurden Felder, Wald und Dickicht bis zu 5 bis 6 km ins Land vom Flugsand zerstört. Der bischofhöfliche Hof Hennegård hat mittelalterliche Keller und ist von einem Wallgraben umgeben, was von Wohlstand zeugt, der herrschte, bevor der Flugsand seine zerstörerische Kraft entfaltete. Der markanteste Punkt der Flugsandlandschaft ist der 64 m hohe Blåbjerg (der blaue Berg). Der Schriftsteller Blicher beschrieb die Landschaft so:Auf diesem Hügelgrab gibt es eine Aussicht - eine Rundumsicht, die dem Pinsel eines Meistermalers vollkommen würdig ist; es könnte ein Panorama werden, über das es wert wäre zu sprechen: rundherum unter dem gelben Sandmeer mit seinen unbeweglichen Wellen, die sich nach Süden und Norden erstrecken so weit das Auge reicht: nach Westen, das Großmeer mit seinen ewig unruhigen Wogen: nach Osten, auf jener Seite Wüste, ein dunkler Streifen des urbar gemachten und bewohnten Landes. Ein großer Binnensee mit einer Kirche, eine Mühle und einiger Häuser an seinem Ufer vermildert das Totenähnliche in diesem großen melancholischen Naturgemälde, auf dessen leichenbleiche Grund die weitverteilten dunklen Flecke uns eher Schiffswracks und Särge als Häuser in die Gedanken bringen. - Gedanken! Ja, viele Gedanken, neue Gedanken, tiefsinnige Gedanken ziehen durch die Seele auf diesem Sandmeeres Hügelgrab. - Auch ein Todesgedanken kommt ungerufen, du kannst ihn nicht weg halten. Alle diese zahllosen Sandblasen! kommen die dir nicht vor wie ein Grabhügel? findest du nicht daß diese ganze stille leblose Dünenland ein ungeheuerlicher Friedhof ist, wo das eigentliche Wachstumsleben unwiderbringlich begraben ist? Kein Korn, kein Gras als Futter für Mensch und Tier! Keine Blumen erquicken dein mattes Auge! - nur hier und da ein Hippophae Rhamnoides - die Zypresse des Wüste - mit seinen blaßgrünen Blättern, seinen scharfen Dornen, seinen leichgelben bittersauren Früchten.
Heute ist das 'gelbe Sandmeer' von Forsten bedeckt, die einen wirkungsvollen Schutz gegen den Flugsand bieten. Nur zum Meer hin erheben sich die weißen Dünen. In den Forsten sind Edelhirsche eingewandert. Im Blåbjerg Forst wächst ein Eichendickicht, daß mit 1.237 ha unter Naturschutz steht.
Die Straße von Børsmose nach Grærup und weiter nach Skødstrup folgt der alten Küstenlinie aus der Bronzezeit.
Der Maler Johannes Larsen hat über Jahrzehnte seine Motive am Fiil See gefunden. Er wohnte dann im Henne Kro. Aber 1947 beklagte er sich darüber, daß die Idylle am See durch die Austrocknung bedroht sei. Er behielt Recht. Aber die Entwicklung hat sich wieder geändert, und man seine gelibten Motive wieder erleben. 4 - Henne Mølleå. Vom Parkplatz am Henne Mølleå (Mühlenaue) Badehotel (1935) geht eine schöne Wanderroute entlang der Aue zur Küste.
5 - Løvklitterne. Die alten, versandeten Eichen sind ein Rest der Wälder, die Teile dr Nordseeküste vor Jahrhunderten bedeckten.
6 - Gråmulebjerg. Von der 30 Metern hohen Düne hat man eine großartige Aussicht.
7 - Blochsgård. Der alte Strandvogthof ist heute als Naturschule eingerichtet.
Flora
Der größte Teil der Dünenforste besteht überwiegend aus alten Bergkiefern, die Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzt wurden, samt kleinerer Bestände von Sitkafichten und Edeltannen. Die offenen und niedrigen Strecken sind als Heidelandschaft geprägt mit Heidekräutern, schwarzen Krähenbeeren, Flechten und Moosen, während die etwas höher gelegenen Dickichte u.a. Draht-Schmielen, Wiesen-Wachtelweizen, zweiblättrige Schattenblumen, Wald-Geißblatt, Tüpfelfarne, Siebenstern und echtes Salomonssiegel beherbergen.Im östlichen Teil des Blåbjerg Dünenforstes sind die naturgeschützten Løvklitterne (Laubdünen), die aus großem, niedrigem Eichendickicht gepragt sind. Es wachsen hier auch Heidewacholder, Espen, Mehlbeeren und Nadelbäumen. Diese besondere Flora ist ein Rest des alten, jütländisches Eichendickichts. Sie ist ein ungewöhnlich schönes Beispiel für die Zähigkeit und den Kampfwillen des Gegend. Ähnliche Flora gibt es auch im Kærgård Dünenforst, im großen Løvklit und im kleinen Løvklit. Die einzelnen Eichendickichte gehören zu derselben, seit Jahrhunderten versandten Eiche, das man daran erkennt, daß die Eiche Ende Maj aufblüht, und im Dickicht um die 100 Bäume gleichzeitig ergrünen. Besonders im großen Løvklit sieht man einen Unterschied in den Kronen der einzelnen Eichen. Sie wechseln von stark knorrigen und gewunden Formen zu fast geraden und von dichtem Unterholz mit halb oder ganz toten Stämmen zu starken, mehreren Meterne hohen Stämmen. Versuche haben gezeigt, daß das gewundene Wachstum auf Umweltbedingungen und Alter beruhen und nicht auf genetischen Bedingungen.
Obwohl der Fiil See von Phosphor belastet ist, hat er eine sehr artenreiche Unterwasservegetation. Bei einer Untersuchung 1995 wurden 34 Arten registreret, von denen einige selten sind, wie das Wasser-Dickblatt, das hierzulande nur im nahen Søvigsund bekannt ist. Man hat auch Wasserpfeffer-Tännel gefunden, den es nur in wenigen jütländischen Seen gibt.
Der Grærup See ist von einem Dickicht aus Myrica und Weiden umgeben. Entlangs des Ufers gibt es eine üppige Vegetation mit u.a. Schilfrohr, Fieberklee, Teichbinse, Sumpf-Blutauge, Gelbe Teichrose und Wasserschierling. Im See gibt es Wasserknöterich und mehrere Arten von Laichkräutern.
Fauna
Am Strand findet man oft Eier der Wellhornschnecke und von anderen Muscheln und Schnecken. Auf Miesmuscheln sieht man oft Kalkablagerungen von Würmern. Im Winter rasten oft große Schwärme Trauerenten vor der Küste.Am Fiil See sieht jedes Jahr man die meisten Schwimmenten und Raubvögel. Auch Ottern leben hier. Der Fischbestand umfaßt Brassen, Rotaugen, Flussbarsche, Rotfedern, Hecht, Aal, Kaulbarsche und Güster. Außerdem gibt es Edelkrebse.
Schutzgebiete und denkmalgeschützte Gebäude
- geschützt seit 1909 - Løvklit im Klitgård Dünenforstorst
- geschützt seit 1953 - Kløvbakken
- geschützt seit 1955 - Kærgård Dünenforst
- geschützt seit 1955 - Grærup Langsee
- geschützt seit 1958 - Præstegårds Hede
- geschützt seit 1965 - Dünengebiet an der Henne Aue
- geschützt seit 1966 - Hennegårds Dünen
- geschützt seit 1974 - Lyngbo Heide
- geschützt seit 1994 - Fiil See
Denkmalgeschützte Gebäude
Schloß- und Kulturverwaltung (Stand: 1.4.2023)Gehen Sie zu den angegebenen Adressen, um sich denkmalgeschützte Gebäude anzuschauen.
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Adresse | Beschreibung | erbaut | geschützt seit |
---|---|---|---|
Kærgård Båke | Bake | 1885 | 1997 |
Strandvejen 238 | Henne Kirche | vor 1200 | 1951 |
Strandvejen 260 | Hennegård - Hauptgebäude mit 2 vorgelagerten Flügeln | 1831 | 1950 |
Quellen
Knudsen, Gunnar, Herausgeber,(1928), J.P.Trap Kongeriget Danmark. VIII. Bind, G.E.C. Gads Forlag, København
Dahl, Knud ,(1979),Kort over Danmark, Tekst og detailkort over fredede områder, Danmarks Naturfredningsforening
Blicher, Steen Steensen, Vestlig Profil af den cimbriske Halvø, Gyldendal 1982-83
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